Post Eden
Zeitgenössische Videokunst mit einem kritischen Blick.
Päsentiert von Galerie Art Claims Impulse, Markgrafenstraße 86, 10969 Berlin
Freitat 02.05, Samstag 03.05, Sonntag 04.05 von 12:00-20:00.
dann Mi. - Sa. 12:00 - 18:00.
In einer Zeit, in der Bildschirme zur dominanten Linse geworden sind, durch die wir sowohl Intimität als auch Krisen erleben, bringt Post Eden - eine Ausstellung zeitgenössischer Videokunst - eine Auswahl neuer Werke zusammen, die den momentanen Stand des menschlichen Seins hinterfragen, neu gestalten und sich neu erfinden. Die von Galerie Art Claims Impulse kuratierte Ausstellung präsentiert Werke der anerkannten zeitgenössischen Videokünstler Anna Anders, Mihai Grecu, Kathrin Hunze, Nadja Verena Marcin und Jörg Piringer.
Anstatt eine Dystopie zu verordnen, positioniert sich Post Eden in den Nachwehen eines Ideals, das sich nie vollständig verwirklicht hat. In diesen Videoarbeiten geht es weniger darum, den Niedergang zu verkünden, als vielmehr zu erkunden, was in seinem Gefolge entsteht - Räume der Reibung, der Schönheit, des Widerstands und der Transformation.
Anna Anders' Old Days Clip, reflektiert den Übergang von der beruflichen Identität zu einer weniger definierten Rolle im späteren Leben und hinterfragt die gesellschaftliche Unsichtbarkeit und das latente Potenzial des Alterns durch eine ruhige, poetische Linse.
Mihai Grecus Shockwave zeigt den digitalen Raum als spektakulär und instabil zugleich - eine Ästhetik des Echos und des Zusammenbruchs.
Die Beiträge von Kathrin Hunze, wellNet und Two legs or six: dec-ANT-structing social behavior, sezieren Muster von Kontrolle, Kooperation und Überwachung durch immersive digitale Choreografie. Nadja Verena Marcins Orphelia und Zero Gravity betreiben eine Art feministische Mythenbildung, indem sie Kunst und Philosophie miteinander verbinden, um die kulturellen Systeme zu hinterfragen, die Identität und Begehren formen.
Jörg Piringers Klangfarben des Zufalls schließlich erforscht die Schnittmenge von Sprache, Algorithmus und Zufall und schafft audiovisuelle Kompositionen, in denen der Zufall zur Struktur wird und die Struktur sich dem Zufall öffnet.
Gemeinsam bewegen sich diese Werke in einem Grenzbereich zwischen Kritik und Vision. Sie werfen nicht nur die Frage auf, was schief gelaufen ist, sondern auch, wie zeitgenössische Videokunst die Komplexität unseres Zustands sowohl sichtbar als auch hörbar machen kann.
Post Eden bietet einen Raum für alle, die nicht nur einen Kommentar suchen, sondern die Art von Abstraktion und Artikulation, die nur die Kunst schaffen kann.
Old Days Clip, Anna Anders, 2025, 4,25min
Shockwave, Mihai Grecu, 2022, 4,45 mins.
wellNet, Kathrin Hunze, 2025, 7,06 mins.
Ophelia, Nadja Verena Marcin, Live Performance (Docu) Minnesota Street Projekt San Fransico, 2018, 4,51 mins.
Klangfarbe des Zufalls, Jörg Piringer, 2025, 3,15 mins