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Petja Ivanova





Die in Shumen, Bulgarien, geborene und in Berlin lebende Petja schloss 2015 ihr Studium an der Universität der Künste Berlin in der Klasse für Computational Art/Generative Art ab. In ihrer transdisziplinären Praxis verbindet sie Archäologie, Biologie, Physik, Computerkunst und das Poetische, um die "poetische Methode" als Gegengewicht zur gesellschaftlich dominierenden "wissenschaftlichen Methode" zu fördern, wobei sie diese Praxis in nicht-linearer Beziehung zu Fluxus und Avantgarde versteht. Sie betreibt das Studio für poetische Zukünfte und spekulative Ökologien in einem kleinen Wohnwagen in Berlin. Schon sehr früh in ihrer künstlerischen Arbeit mit Elektronik und Sensoren begann sie, mythologische Ansätze, das Magische und Nicht-Quantifizierbare einzubeziehen, um diese Verbindungen in Bezug auf die Tiefenzeit von Medien/Technologie zu analysieren. Etwas frustriert von den einfachen Kausalitäten der Quantifizierung wandte sie sich der Überwindung der konzeptionellen Kluft zwischen dem Natürlichen und dem Technologischen zu, indem sie mit Kristallen und elektronischen Schaltkreisen und später auch mit Pflanzen, Mikroorganismen und jetzt Insekten und Bakterien arbeitete.
Petja Ivanova möchte patriarchalische Ideologien durch Kunst und Design aufbrechen. Deshalb arbeitet sie mit innovativen Technologien aus einer feministischen technowissenschaftlichen Perspektive. In ihrer neuesten Werkserie "Sanftmütig ist der Krieger" befasst sie sich mit den Exoskeletten von Insekten und der Frage, wie diese das Design von Rüstungen und Kriegsgeräten inspiriert und unterstützt haben, was auf den Wunsch nach Schutz und Abgrenzung innerhalb unserer Herrschaftskulturen zurückgeht. Die Exoskelette von Insekten bestehen aus Chitin, dem nach Zellulose am zweithäufigsten vorkommenden Material auf unserem Planeten. Chitin wird in nachhaltigen Designpraktiken als Biokunststoff verwendet und wurde auch für medizinische Innovationen entdeckt, wobei sein Derivat Chitosan zur Wundheilung eingesetzt wird. Petja Ivanova baut Anzüge, die von Ritterrüstungen inspiriert sind, aus diesem wundheilenden Material, das aus fermentierten, zerbrochenen Insektenpanzern" gewonnen wird. Indem sie die zerbrochene Schale genauso wertvoll macht wie ihr Gegenstück zum Schutz, kehrt diese künstlerische Praxis die Funktion des Exoskeletts als eine der Trennung in eine der Verbindung um, denn in seinem Wundheilungsprozess wachsen der Insektenkörper und die menschlichen Zellen geheilt zusammen.

 

 

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